Georg • Scheel • Wetzel  Architekten

Humboldtforum Berlin

Projektdaten

Realisierungswettbewerb Berlin 2008, 2. Phase Sonderrundgang
In Kooperation mit van der Donk Architekten, Alexander van der Donk
Wiedererrichtung des Berliner Schlosses
Außereuropäische Sammlungen der staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Wissentschaftliche Sammlungen der Humdoldt-Universität
Bereiche der Zentral-und Landesbibliothek
Agora
HNF: 40.000m²
Auslober: Bundesrepublik Deutschland
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Kooperation
mit dem Land Berlin Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Mitarbeit: Martin Lee, Jens Roscher, Anja Siegler, Caroline Sturm, Julian Telger
Modellbau: Fernando Gonzalez

Grundlage unseres Entwurfes bildet die Erkenntnis, dass die drei Außenfassaden und der Schlüterhof des Berliner Schlosses nicht ohne eine integrale Rekonstruktion seiner Typologie, seiner innenräumlichen Struktur, seiner repräsentativen Treppenhäuser und nicht zuletzt seiner Konstruktion zu denken sind, will man einen historischen und keinen historisierenden Bau erstellen.
Wir schlagen daher vor, die räumliche Struktur des Schlosses in seinen von Schlüter, Eosander und Böhme geprägten Hauptzügen so wiederherzustellen, dass es als Gesamtkomplex wieder erfahrbar wird und kommenden Generationen die Option auf eine weiterführende Rekonstruktion historischer Innenraumfluchten – unter denen sich Meisterwerke der Raumkunst befinden – offen gehalten wird. (…)
Das Humboldtforum hat mit seinen Anforderungen eines modernen Museums in vieler Hinsicht keine Affinität zum historischen Schlosskomplex:
Weder sein weitläufiger Flächenbedarf noch die angedachten räumlichen Querbezüge sind befriedigend in den Raumfolgen des Schlosses vorstellbar. Die konservatorischen und technischen Anforderungen an die Räume widersprechen der historischen Raumstruktur.

Unser Entwurf sieht daher vor, die musealen Ausstellungsbereiche mit den zugehörigen Wissensspeichern in einem großflächigen Substruktionsgeschoss auf einer Ebene unter dem historischen Schloss anzusiedeln. Neben einer großen räumlichen Flexibilität bietet die Kompaktheit des Flächenangebotes und die Klimakonstanz im Untergeschoss optimale museale und konservatorische Bedingungen für die spezifischen Ausstellungsformen und ihre Dramaturgie.

Großzügig Lichthöfe schaffen eine räumliche Verknüpfung der Museumsinhalte mit dem Vorplatz am Lustgarten und eröffnen den Dialog zwischen Rekonstruktion und zeitgenössischer Architektur.