Georg • Scheel • Wetzel  Architekten

Kindertagesstätte und Mehrzweckhalle Walluf

Projektdaten

Nichtoffener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren, Walluf 2013
Neubau der Kindertagesstätte „Paradies“ sowie einer Mehrzweckhalle in Walluf im Rheingau

In Kooperation mit: Weidinger Landschaftsarchitekten, Jürgen Weidinger LA
Auslober: Gemeinde Walluf im Rheingau
Mitarbeit: Lina Maria Mentrup, Julia Steffen, Frank Zimmermann
Modellbau: Fernando Gonzalez

Das Planungsgebiet ist gekennzeichnet durch einen zur Flussaue der Walluf abfallenden und sich öffnenden Landschaftsraum, welcher im Süden durch den Flusslauf natürlich begrenzt wird. Gleichzeitig ist eine räumliche Anbindung an das Wohngebiet im Norden über die hier ost-westlich verlaufende und unmittelbar an das Planungsgebiet angrenzende Mühlenstraße prägend. Der derzeit bestehende Erschließungsweg von der Mühlenstraße in das Planungsgebiet hinein, wird nach Osten verlagert und in Nord-Süd Richtung so angelegt, dass er als zentrales, ordnendes Element zum grundlegendem Kriterium für die Grundstücksgliederung und die Situierung der neuen Gebäude wird: Der sich aus seiner neuen Lage ergebende, direkt an die Mühlenstraße anschließende nord-westliche Grundstücksbereich, wird als Planungsgrundstück für die neue Veranstaltungshalle vorgeschlagen, während der zum Landschaftsraum und zur Walluf hin orientierte süd-östliche Abschnitt das neue Gebäudeensemble der Kindertagesstätte aufnimmt. Somit ist die neue Veranstaltungshalle ihrer Bedeutung entsprechend, vom Wohngebiet aus öffentlich direkt wahrnehmbar und gut über die Mühlenstraße angebunden, während die neue Kindertagesstätte zurückgesetzt und geschützt von der Mühlenstraße im Landschaftsraum zwischen Walluf und Mühlengraben entwickelt wird. Beide Einrichtungen werden über ihre Eingänge mit dem neuen zentralen Weg verknüpft.

Neben der Erschließung von Kita und Halle, stellt der zentrale Erschließungsweg weiterhin eine übergeordnete Verbindung zum unmittelbar anschließendem Landschafts- und Wohngebiet südlich der Walluf her und ermöglicht damit auch in umgekehrter Betrachtungsrichtung die Erreichbarkeit der Kindertagestätte von Süden aus.

Die städtebauliche Körnung der angrenzenden Wohngebiete aufnehmend, wird das Bauvolumen der Kindertagesstätte in mehrere „Einzelhäuser” gegliedert, welche über einen zentralen Bereich miteinander verknüpft sind. Auf dies Weise gelingt es, eine dem Wohngebiet entsprechende Maßstäblichkeit herzustellen, welche gleichermaßen selbstverständlich und sensibel in den natürlich geformten Landschaftsraum vermittelt.

Alle Häuser sind über eine zentrale Halle miteinander verbunden. Dieser zentrale Raum ist wie ein städtischer Platz, Begegnungsstätte und Spielort gleichermaßen und stellt eine selbstverständliche Verbindung zwischen den Funktionsbereichen her. Gleichzeitig bietet er Durchblicke und Ausgänge in den Außenraum.